Gutes betriebliches Wiedereingliederungsmanagement am Runden Tisch zu den Fachkräftetagen Niedersachsen 2017 in Osnabrück.
Die Fachkräftesicherung ist für die lokale Wirtschaft eine zentrale Herausforderung. Nach wie vor haben hiesige Unternehmen große Schwierigkeiten, offene Stellen zu besetzen. Daher wurden nach einem Aufruf des niedersächsischen Wirtschaftsministers Olaf Lies vom 16. bis 21. Oktober 2017 lokale Fachkräfteveranstaltungen durchgeführt. Das Bildungswerk der Niedersächsischen Wirtschaft hat die Akteure aktiv ins Boot geholt und eine Fachkräfteoffensive gestartet. Bei organisierten Veranstaltungen gingen Teilnehmer, wie zum Beispiel die Firma Avermann Maschinenfabrik, mit gutem Beispiel voran, die seit vielen Jahren intern Umschulungen für Mitarbeiter ermöglicht.
Eine dieser Veranstaltungen war ein Runder Tisch des Unternehmens-Netzwerks INKLUSION am 20. Oktober 2017 für Geschäftsführer und Personalverantwortliche. Hier wurden die Möglichkeiten aufgezeigt, wie Mitarbeiter gezielt nach Leistungsfähigkeit wieder eingegliedert werden können. 21 Vertreterinnen und Vertreter von 17 Unternehmen aus der Region Osnabrück nahmen daran teil.
Die Avermann Maschinenfabrik GmbH & Co. KG hat bereits vor einigen Jahren erkannt, dass durch betriebliche Umschulungen Fachkräfte gewonnen werden können. So hat der Mitarbeiter Frank Schlieck vor kurzem seine Umschulung zum technischen Produktdesigner abgeschlossen, nachdem er aus gesundheitlichen Gründen als Schlosser nicht mehr weiter arbeiten konnte. Für ihn eine Herausforderung, auch im höheren Alter noch einmal die Schulbank zu drücken. „Eine gute Eignungsfeststellung, Vorbereitung und begleitende Unterstützung sind wichtig, um eine Umschulung erfolgreich zu bewältigen – gerade auch für Rehabilitanden, die über 40 oder sogar über 50 Jahre alt sind.“ erläutert Diplom-Psychologin Susanne Meckfessel. Zwischen dem gut geplanten Wiedereinstieg am alten Arbeitsplatz und einer kompletten beruflichen Neuorientierung gibt es jedoch verschiedene Möglichkeiten der ambulanten beruflichen Rehabilitation, zu denen das Unternehmens-Netzwerk INKLUSION und die Reha-Träger Betriebe bei Bedarf beraten. Dazu gehört zum Beispiel auch das individuelle Rehabilitations- und Fallmanagement.
„Unser Ziel ist es, mit den Betrieben Strategien zu entwickeln, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken, indem die Potenziale von Menschen mit gesundheitlichen Beeinträchtigungen bestmöglich genutzt werden. Auch diesmal wurden wir dabei von den regionalen Fachstellen der Deutschen Rentenversicherung und der Arbeitsagentur unterstützt.“, sagt Beraterin Petra Künsemüller vom Unternehmens-Netzwerk INKLUSION.