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Bayern

Theresa Oestemer, Claudia Werner-Herre, Andreas Kempf (Integrationsamt), Marlene Rost, Julia Siebert (Leitung Rehateam Agentur für Arbeit), Karin Jung (Leitung Arbeitgeberservice Agentur für Arbeit)Bildnachweis: Siegird Metz

Gruppenfoto - sechs Personen vor Roll-up

Theresa Oestemer, Claudia Werner-Herre, Andreas Kempf (Integrationsamt), Marlene Rost, Julia Siebert (Leitung Rehateam Agentur für Arbeit), Karin Jung (Leitung Arbeitgeberservice Agentur für Arbeit)Bildnachweis: Siegird Metz

01. Dezember 2017

Einen Nerv getroffen beim Runden Tisch zum Thema „Fördermittel für Arbeitgeber“

Zum Thema „Fördermittel für Arbeitgeber“ gaben am 24. Oktober 2017 in Schweinfurt und Bad Neustadt Julia Sibert und Karin Jung von der Agentur für Arbeit, Werner Arnold von der Deutschen Rentenversicherung Bund und Andreas Kempf vom Integrationsamt ihr Wissen weiter. Dabei gaben sie Antworten auf Fragen der Arbeitgeber in Bezug auf die Fördermöglichkeiten und Zuständigkeiten.

„Wir haben einen Nerv getroffen“, stellte Marlene Rost vom Unternehmens-Netzwerk INKLUSION bei der Begrüßung fest. Die Teilnehmerzahl übertraf die Erwartungen des Teams. Sehr deutlich zeigte sich, dass das Thema Inklusion auch für die Wirtschaftsvertreter wichtig ist. Aufgrund des demographischen Wandels müssen Arbeitgeber neue Wege gehen, um genügend Mitarbeiter für ihr Unternehmen zu gewinnen. „87 Prozent aller Schwerbehinderungen werden im Laufe eines Lebens erworben, nur zwei Prozent sind angeboren“, so Rost weiter, „deshalb ist es notwendig in den Betrieben ein funktionierendes Gesundheitsmanagement zu installieren oder kreative Wege zu finden, um betroffene Mitarbeiter weiter sinnvoll einsetzen zu können.“
Besonders beschäftige die Unternehmen das gestiegene Rentenalter, ergänzte Claudia Werner-Herre ihre Vorrednerin. Der Altersdurchschnitt der Arbeitnehmer steige stetig an und entsprechend auch die altersbedingten Erkrankungen und Einschränkungen. „Viele der anwesenden Arbeitgeber spüren diese Entwicklung bereits und rüsten sich, um reagieren zu können.“, berichtet Theresa Oestemer, die ebenfalls zum Team vom Unternehmens-Netzwerk INKLUION gehört, das für ganz Unterfranken zuständig ist. Als weitere Expertin war Christl Dorband vom Integrationsfachdienst (ifd) dabei. Arbeitgeber können sich jederzeit an sie wenden, um sich über die Möglichkeiten vor Ort im Betrieb beraten zu lassen. Sie betonte die Niederschwelligkeit der Beratungsleistung durch den ifd und dass die Einschränkung und die angebotene Tätigkeit zusammen passen müssen. Mit der Aussage: „Es macht keinen Sinn, wenn ein Bäcker mit Mehlstauballergie bei einem Abbruchunternehmen integriert werden soll“, brachte Dorband ein drastisches Beispiel in die Diskussion ein. Andreas Kempf vom Integrationsamt untermauerte dies mit der Bemerkung: „Die Einschränkung ist durch die Förderung nicht weg. Die Arbeit muss zur Einschränkung passen!“

Eine Teilnehmerin hinterfragte die lange Bearbeitungsdauer durch die Kostenträger. Sie brauche als Arbeitgeberin zeitnah Antworten, wenn es zum Beispiel um die Einrichtung eines speziellen Bildschirmarbeitsplatzes geht. Frau Sibert hielt fest, dass innerhalb von 14 Tagen eine Eingangsbestätigung erfolgen muss. Claudia Werner-Herre bietet die Unterstützung und damit Entlastung für die Arbeitgeber durch das Unternehmens-Netzwerk INKLUSION an.

Erste Erfolge können bereits verbucht werden. So hat ein Lebensmittelbetrieb durch die Beratung einen zusätzlichen Arbeitsplatz für einen schwerbehinderten Mitarbeiter geschaffen. Die Teilnehmer waren sich einig, dass die Beschäftigung von beeinträchtigen Menschen auch ein Imagegewinn für das Unternehmen sein kann.