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Bayern

Mann und Frau halten Vortrag

Kurze Vorträge weisen praxisnah den Weg. Simone Mayer und Sebastian Mädel erklären die Leistungen der Agentur für Arbeit. Bildnachweis: Christine Wenzl

Mann und Frau halten Vortrag

Daniela Zeiler (Mitte rechts) vom Unternehmens-Netzwerk INKLUSION im Gespräch mit Anita Janßen (links) und Herrn Vierbaum der Spörer AG. Die Gebärdensprachdolmetscherin Frau Michaela Möckl (rechts) übersetzt. Bildnachweis: Christine Wenzl

11. Januar 2019

Bayern: Ingolstadt fördert Inklusion

Insgesamt 52 Gäste, davon zwei Drittel Unternehmensvertreter, tauschten sich bei der Veranstaltung „Inklusion am Arbeitsplatz – eine Chance zur Fachkräftesicherung“ am 30. November 2018 in Ingolstadt über kreative Lösungsansätze aus. Dabei wurde der Frage nachgegangen, wie die Beschäftigung von Menschen mit Behinderung in Betrieben gelingen kann. Die Agentur für Arbeit, die Behindertenbeauftragte der Stadt Ingolstadt und das Unternehmens-Netzwerk INKLUSION hatten gemeinsam zu der Informationsveranstaltung geladen. In kurzen, praxisnahen Vorträgen gingen die Netzwerkpartner auf Zuständigkeiten und Fördermöglichkeiten in Bezug auf betriebliche Inklusion ein. Die Moderation übernahm Daniela Zeiler vom Unternehmens-Netzwerk INKLUSION. Drei Interviews mit Arbeitgebern und ihren Mitarbeitern veranschaulichten die Arbeitsweise des Inklusionsprojektes und zeigten, wie gelungen Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderung gestaltet werden können.

Zunächst stellte Benjamin Rahn der wabe GmbH das Inklusionsunternehmen vor. Der Elektronik- und Montageservice beschäftigt zu über 50 Prozent Mitarbeiter mit einer hauptsächlich psychischen Behinderung und erklärt dem Publikum, wie es funktioniert. Die Mischung macht‘s: Die Zusammenarbeit von Menschen mit und ohne Behinderung macht die Erlanger Firma seit 30 Jahren erfolgreich.

Bei der Alfred Amenda & Sohn Transport GmbH findet Andreas Schlobies nach einem schweren Motoradunfall einen guten Job und ist für viele seiner Kollegen nicht mehr weg zu denken. Er unterstützt sie vor allem bei der Ablage, legt über 600 Ordner jedes Jahr an und übernimmt weitere Hilfs- und Unterstützungsaufgaben. Ihm selbst macht seine Tätigkeit Spaß und er bringt seinen vollen Charakter mit in die Firma ein. Petra Amenda als Chefin berichtet von Anträgen, Ämtern und dem letztendlichen Gelingen ihres Vorhabens einem besonderen jungen Mann eine Arbeit in ihrem Unternehmen zu geben.

Zuletzt berichtet die Spörer AG aus München, wie es bei ihnen klappt. Als Sanitätshaus beschäftigen sie einige Mitarbeiter mit Handicap, unter ihnen Anita Janßen. Die gehörlose Mitarbeiterin erzählt vor einem interessierten Publikum: Viele technische Hilfsmittel vereinfachen ihren Arbeitsalltag und durch die Unterstützung ihres Teams geht sie jeden Tag gerne zur Arbeit.

Die Veranstaltung hat Arbeitgeber mit den Akteuren zusammengebracht und ließ viel Platz für die Fragen der Betriebe. So wurde die Stimmen im Publikum laut: „Wo erhalte ich welche Unterstützungsleistungen?“ oder „wer berät mich über die richtige technische Ausstattung des Arbeitsplatzes?“. Hier kann nämlich selten nach Schema F vorgegangen werden. Jeder Fall muss einzeln betrachtet werden, denn jeder Mitarbeiter ist individuell und das breite Spektrum an Unterstützungsmöglichkeiten lässt viel Spielraum, auf die Situation passend einzugehen.

Einstimmig wurde am Ende der Veranstaltung beschlossen, dass anfängliche Berührungsängste mit der Thematik oft unbegründet sind.