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Projekt

Gruppenfoto Referent*innen und Teilnehmer*innen
Orchester und Dirigent
Diskussionsrunde auf Podium

Praxisnaher Erfahrungsaustausch in der Runde „Best Practice“ mit Vertreter*innen aus vier Unternehmen. Moderation: Dörte Maack. Bildnachweis: Anna Mutter

Diskussionsrunde auf Podium

Praxisnaher Erfahrungsaustausch in der Runde „Best Practice“ mit Vertreter*innen aus vier Unternehmen. Moderation: Dörte Maack. Bildnachweis: Anna Mutter

Orchester und Dirigent

Das Hamburger Ärzteorchester mit Dirigent Thilo Jaques. Bildnachweis: Anna Mutter

Gruppenfoto Referent*innen und Teilnehmer*innen

Referent*innen und Teilnehmer*innen (hintere Reihe, v. l.): Martin Rosenau und Martin Wangnick (Sanitätshaus Rosenau), Dr. Tobias Stephan Kaeding (Hamburg Wasser), Jens Witte (Deutsche Rentenversicherung Bund), Mathias Sutorius (Bundesarbeitsgemeinschaftfür Rehabilitation e.V.), Dr. Jochen Kriens (KVH), Peter Kleinsorge (PHH Personaldienstleistung GmbH). Vordere Reihe (v. l.): Marianela von Schuler Alarcón (Zahnärztin), Caroline Roos (stellv. Vorstandsvorsitzende der KVH), Nicole Plinz (Zentrum für Stressmedizin, Asklepios Klinikum Harburg und Asklepios Klinik St. Georg), Stefanie Schäfer (KVH), Moderatorin Dörte Maack (doertemaack.de), Michaela Hogg (KVH), Marlies Faedtke (FAW gGmbH). Bildnachweis: Anna Mutter

23. Januar 2020

Return to Work – was alles geht”: 16. Veranstaltung zur Kampagne „... und es geht doch“ im Ärztehaus der Kassenärztlichen Vereinigung Hamburg (KVH)

„Return to Work“: So lautete das Motto der 16. Veranstaltung zur Kampagne „... und es geht doch“ am 13. November 2019 im Ärztehaus der Kassenärztlichen Vereinigung Hamburg (KVH). Rund 120 Gäste waren der Einladung zur Fachtagung rund um die berufliche Inklusion von Menschen mit Behinderung gefolgt. Gemeinsam mit vier anderen Partnern² ist das Unternehmens-Netzwerk INKLUSION Initiator dieser Kampagne. Schwerpunktthema diesmal: Reintegration ins Arbeitsleben. Denn ganz gleich, ob Fachkräftemangel, demografische Veränderungen oder zunehmende psychische Belastungen und Erkrankungen – die erfolgreiche Rückkehr an den Arbeitsplatz wird zur immer größeren Herausforderung.

Eine Herausforderung, der sich die Referent*innen aus ganz unterschiedlichen Blickwinkeln näherten: Caroline Roos, stellvertretende Vorstandsvorsitzende der KVH, berichtete u. a. von der Umsetzung der Barrierefreiheit nicht nur in Hamburger Arztpraxen. Sönke Fock, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Hamburg, beschrieb den Trend zur Digitalisierung als mögliche Chance für Menschen mit Handicap. Christian Böttger vom Arbeitgeberverband der Ernährungsindustrie Hamburg/Schleswig-Holstein/ Mecklenburg-Vorpommern erläuterte Möglichkeiten, wie ein bestehendes Arbeitsverhältnis trotz fortdauernder Einschränkung gut weitergeführt werden kann.

Anschließend stellte Jens Witte die Angebote der Deutschen Rentenversicherung Bund die verschiedenen Angebote für Arbeitgeber vor und betonte die Relevanz von Prävention, um die Teilhabe am Arbeitsleben möglichst lange zu erhalten („Reha vor Rente“). Nicole Plinz, Leiterin des Zentrums für Stressmedizin im Asklepios Klinikum (Hamburg Harburg) und der Asklepios Klinik St. Georg, referierte über die wichtigsten Erfolgsfaktoren bei der Wieder-eingliederung nach psychischer Erkrankung: Dazu zählen u .a. eine langsame Steigerung der Belastung sowie ein abgestimmter, detaillierter Plan, an den sich alle Beteiligten halten. Anstatt Defizite zu betonen, empfahl sie eine „Positiv-Liste“ – und die Bereitschaft, Vorurteile fallen zu lassen. Was Arbeitgeber zum Teilhabeplanverfahren der Rehabilitationsträger wissen sollten, erläuterte Mathias Sutorius von der Bundesarbeitsgemeinschaft für Rehabilitation e.V.

Ganz praxisnah wurde es in der Interviewrunde „Best Practice“ mit Vertreter*innen aus vier Unternehmen. Mit ansteckender Begeisterung berichtete die Zahnärztin Marianela von Schuler Alarcón über ihre Arbeit, für die sie 2019 das Bundesverdienstkreuz bekam. Vor sechs Jahren hat sie begonnen, in ihrer Praxis auch gehörlose Patienten zu behandeln und gehörlose junge Frauen zu Fachangestellten auszubilden. Um die ersten Auszubildenden zu finden, drehte sie ein Video in Gebärdensprache. Derzeit hat ihre Praxis 17 Mitarbeiterinnen, von denen 70 Prozent gehörlos sind. Um auch andere Praxen zu motivieren, sich für gehör-lose Menschen zu öffnen, hat sie inzwischen den Verein „In Deaf Med“ e. V. gegründet.

Für Martin Rosenau, Geschäftsführer des Sanitätshauses Rosenau GmbH, wird Inklusion schon seit Jahrzenten im Unternehmen gelebt. Er dankte Stefanie Wöste, Inklusionslotsin der Handwerkskammer Hamburg, für die Unterstützung, um sich in den Wirren der Zuständigkeiten besser zurechtzufinden. Sein Mitarbeiter Martin Wangnick berichtete, dass er aufgrund einer Amputation nach einem Verkehrsunfall seinen alten Beruf nicht mehr ausüben konnte. Ein neuer Job musste her, und der sollte wieder im Handwerk sein. Inzwischen hat Martin Wangnick seine Ausbildung zum Orthopädietechnik-Mechaniker abgeschlossen – und sein Selbstwertgefühl zurückerobert.

Auch für Dr. Tobias Stephan Kaeding, Abteilungsleiter Health and Safety bei Hamburg Wasser, stehen präventive Maßnahmen und die reibungslose Zusammenarbeit aller Beteiligten im Zentrum eines erfolgreichen  Betrieblichen Eingliederungsmanagement (BEM). So kommen bei Hamburg Wasser die eingesetzten Hebehilfen allen Mitarbeitern zugute.

Marlies Faedtke, Leiterin der Beratungs- und Inklusionsinitiative Hamburg (BIHA) der Fortbildungsakademie der Wirtschaft (FAW), dankte der KVH für die Einladung ins Ärztehaus. Eine Kampagne wie „… und es geht doch“ sei ohne die großzügige und professionelle Unterstützung von Unternehmen nicht möglich, so Faedtke. Ihr Dank galt v. a. Caroline Roos, Dr. Jochen Kriens, Stefanie Schäfer und Michaela Hogg, der Vertrauensperson schwerbehinderter Menschen der KVH. Schon in den vergangenen Jahren hatten namhafte Unternehmen wie Otto, Airbus, Eurogate, Beiersdorf, das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf und die Hamburger Hochbahn die Kampagne unterstützt.

Abgerundet wurde der hochkarätige Abend, durch den die blinde Moderatorin Dörte Maack fachkundig und charmant führte, vom Auftaktkonzert des Hamburger Ärzteorchesters unter der Leitung von Thilo Jaques. Das abschließende Get- together nutzten die Gäste zum Netzwerken.

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² Die Kampagne „…und es geht doch“ wird neben dem Unternehmens-Netzwerk INKLUSION (Bundesarbeitsgemeinschaft ambulante berufliche Rehabilitation (BAG abR) e. V.) getragen von:

• Ausblick Hamburg GmbH/Integrationsfachdienst Hamburg

• Fortbildungsakademie der Wirtschaft (FAW) gGmbH – Beratungs- und Inklusionsinitiative Hamburg (BIHA)

• PHH Personaldienstleistung GmbH

• Arbeitsgemeinschaft der Schwerbehindertenvertretungen in der Hamburger Wirtschaft.