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Bundesländer Niedersachsen

Teilnehmer und Moderator der Veranstaltung

Moderator Rainer Schmid führt durch die Veranstaltung am 23.10.2019 in der Autostadt Wolfsburg.Bildnachweis: Autostadt Wolfsburg

Redner vor Publikum bei Veranstaltung

Manfred Otto-Albrecht vom Unternehmens-Netzwerk INKLUSION spricht zum Thema Inklusive Führung.Bildnachweis: Autostadt Wolfsburg

29. November 2019

Unternehmen brauchen Unterstützung - Fachtagung zu Inklusiver Führung in der Autostadt Wolfsburg

Unter dem Motto „Inklusive Führung – neue Impulse in Zeiten des Fachkräftemangels“ lud das Unternehmens-Netzwerk INKLUSION am 23. Oktober nach Wolfsburg ein. Rund 60 Gäste aus Betrieben und Institutionen verfolgten die abwechslungsreiche Fachtagung in exklusivem Rahmen, einige nutzen zuvor noch die Gelegenheit zu einer Kurzführung durch die Autostadt.

Bastian Schmidt-Faber, Geschäftsführer des Bildungswerks der Niedersächsische Wirtschaft (BNW), begrüßte die Gäste, bevor Moderator Rainer Schmidt das Zepter übernahm und kompetent durch den Nachmittag führte. Nach einem Grußwort von Petra Wontorra, Niedersächsische Landesbeauftragte für Menschen mit Behinderungen, führte Projektleiter Manfred Otto-Albrecht ins Thema ein. Er brachte die Erkenntnisse aus der dreijährigen Projektarbeit auf den Punkt und stellte die aktuelle Buchveröffentlichung „Inklusive Führung“ vor. Natürlich erhielten alle Teilnehmenden später ihr druckfrisches Exemplar.

Der Unterstützungsbedarf der Unternehmen zur Sicherung der Wettbewerbs- und Arbeitsfähigkeit steigt

Prof.‘in Dr. Mathilde Niehaus (Universität Köln) warb in ihrer Keynote dafür, Führung als Ressource zu sehen, schließlich steigere gute Führung Arbeitszufriedenheit und Wohlbefinden und könne so das Betriebsergebnis positiv beeinflussen. Wissen sei dafür ein Schlüssel.

Wie ein Weltkonzern betriebliche Inklusion praktisch umsetzt, berichteten Stella Köhler, Autostadt GmbH, sowie Lutz Becker und Leopold Paeth, Volkswagen AG. Der Grundsatz „Es ist normal, verschieden zu sein“ bilde die Basis und natürlich komme es dabei gerade auf die Führungskräfte an.

Dass das auch kleinere Unternehmen können, zeigten die Personalverantwortlichen zweier weiterer Praxisbeispiele: Achim Bangel von der JR Die Schokoladenfabrik GmbH aus Peine und Nadine Voigtmann vom Braunschweiger Klavierbauer Grotrian-Steinweg. Herr Bangel sagte, dazu bedürfe es zunächst einer Grundsatzentscheidung von Geschäftsführung und Personalern für betriebliche Inklusion, die man anschließend mit Leben füllen müsse. Frau Voigtmann betonte, dass ihr Unternehmen ganz besonders auf das Spezialwissen seiner langjährigen Mitarbeiter angewiesen sei und diese trotz einer Behinderung unbedingt halten wolle. Dazu nutze sie bei Bedarf außerbetriebliches Know-how und auch finanzielle Hilfe, denn etwa die Umgestaltung von Arbeitsplätzen bringe gerade kleinere Betriebe oft an die Belastungsgrenze: „Wir sind auf Unterstützung angewiesen.“

Die Notwendigkeit der Unterstützung von Betrieben durch zentrale Ansprechpartner in Sachen Inklusion stellte Dr. Anna Robra, Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA), in ihrem Schlusswort noch einmal heraus. Deshalb will sich die BDA, so Dr. Robra, für ein bundesweites Beratungsnetz für Betriebe nach dem Vorbild von Unternehmens-Netzwerk INKLUSION einsetzen. Die Tagung klang mit einem Imbiss und vielen guten Gesprächen aus und es wurde deutlich: gerade kleinere und mittelständische Betriebe wollen und brauchen eine betriebsnahe Unterstützung auf dem Weg zu mehr betrieblicher Inklusionslotsen. Ein Anliegen, das hoffentlich zum Nutzen aller Beteiligter politisch weiterverfolgt wird.