Skip to main content

Niedersachsen

Menschen sitzen an Tischen bei Veranstaltung

Der Runde Tisch Beschäftigung trotz Hörschädigung? „Einfach mal machen!“ fand in den Räumen des Landesbildungszentrums für Hörgeschädigte in Braunschweig statt.Bildnachweis: Bernhard Mecke

25. Mai 2018

Runder Tisch in Braunschweig: Beschäftigung trotz Hörschädigung? „Einfach mal machen!“

Wie wirken sich unterschiedliche Arten von Hörschädigungen aus? Wie können hörende Kollegen und Menschen mit Hörbeeinträchtigung im betrieblichen Alltag kommunizieren? Welche Unterstützungsmöglichkeiten gibt es für Arbeitgeber, die Betroffene beschäftigen? Um solche ganz konkreten Fragen drehte sich der Runde Tisch am 25. April in Braunschweig.
Das Landesbildungszentrum für Hörgeschädigte (LBZH) bot den idealen Rahmen um Unternehmensvertreter und Experten zusammenzubringen. LBZH-Direktorin Gabriele Knolle gab zunächst einen Überblick über das breite Spektrum der Hörschädigungen und machte dieses durch praktische Beispiele und Übungen erlebbar. Für die Gäste eine ganz neue Erfahrung, die sie für die Bedürfnisse der Betroffenen sensibilisierte. Dabei wurde deutlich, dass modernste Technik in der Lage ist, viele Hörprobleme auszugleichen oder zumindest zu mildern.
Dann der Sprung in die berufliche Praxis: Zwei Reha-Beraterinnen der Agentur für Arbeit stellten dar, wie Unternehmen gezielt unterstützt werden, damit die Ausbildung und Beschäftigung hörgeschädigter Menschen gelingt. Konkrete Tipps zum Umgang mit Betroffenen gaben die Mitarbeiterinnen des Integrationsfachdienstes „auris“, der auf die Begleitung hörgeschädigter Menschen spezialisiert ist, aber auch Unternehmen hilfreich zur Seite steht.
Während die meisten Besucher thematisch Neuland betraten, haben andere bereits Erfahrungen mit vermindert hörfähigen Kolleginnen und Kollegen. Jens Hinrichs zum Beispiel, Geschäftsführer der BMA Automation GmbH, brach eine Lanze für die Einstellung betroffener Menschen: „Arbeitgeber dürfen sich nicht von möglichen Hürden abschrecken lassen. Man muss es einfach mal machen!“ Hinrichs hatte das beste Argument gleich an seiner Seite: Uwe Vollmering, selbst höreingeschränkt, hatte vor Jahren als Praktikant im Unternehmen begonnen. Heute leitet er die Fertigung und wird von seinem Chef in den höchsten Tönen gelobt: „Einer der besten Mitarbeiter.“ Eine echte Erfolgsgeschichte und hoffentlich nur die erste von vielen weiteren.